LSD und Sex: Geht das überhaupt?

Autor: Konstantin Neumann

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Lesezeit 5 min

It's getting spicy! Heute wollen wir mal über ein etwas anderes und doch heiß diskutiertes Thema sprechen: Sex und LSD. Die Frage lautet: Geht das überhaupt? Wer schon mal so richtig einen über den Durst getrunken hat, weiß, dass es auch dann gar nicht so einfach ist. Denn selbst, wenn die Libido sich noch nicht ganz verabschiedet hat, braucht man doch ein Mindestmaß seiner fünf Sinne zusammen, um aktiv Matratzensport zu betreiben. Spätestens unter dem Einfluss von Psychedelika muss man sich zwangsweise fragen, ob Halluzinationen sich mit Sex vertragen und wenn ja – was beeinflusst dann was? Die Halluzinationen den Sex oder der Sex die Halluzinationen? Wir beleuchten das Thema Sex unter LSD einmal von allen (bunten) Seiten, also bleib dran!

Sex auf Drogen

Bei manchen Drogen, wie MDMA, ist bereits bekannt, dass sie das sexuelle Empfinden und das Bedürfnis nach Sex positiv beeinflussen. Die durch MDMA ausgelösten Gefühle der Verbundenheit fördern aktiv soziale Interaktionen und sorgen dafür, dass man sich einfacher öffnen kann. Zusammen mit den angenehmen körperlichen Empfindungen und der gesteigerten Sensibilität auf Stimulation ist hier eine fruchtbare Basis für (guten) Sex gelegt. Auch geringe bis mittlere Mengen an Alkohol scheinen förderlich zu sein, während bei größeren Mengen wohl eher selten noch an Sex gedacht wird. Bei Kokain hingegen gilt zumindest bei männlichen Exemplaren unserer Gattung: Hier wird wohl oft an Standfestigkeit eingebüßt. Während gelegentlicher Kokain-Gebrauch den Sextrieb noch deutlich erhöht, können bei dauerhaftem Konsum sowohl die Libido sinken, als auch Erektionsstörungen die Folge sein. Allgemein haben anregende Drogen eher einen positiven Effekt auf die Libido, zumindest in »gemäßigten« Mengen. Wer gerade auf einem Volltrip unterwegs ist, hat jedoch meist andere Gedanken. Zusätzlich hat häufiger Drogenkonsum bekannterweise auch starke Auswirkungen auf unsere allgemeine Gesundheit und verursacht auch im Sexleben oft Flauten.


Trotz der möglichen negativen Folgen scheint Sex unter Drogen eine beliebte Kombination zu sein. Es gibt sogar einen eigenen Namen für den Konsum von Drogen während des Sex: Chemsex. Hierbei werden nicht nur die gängigen Partydrogen wie MDMA und LSD zum Sex eingenommen, sondern auch weitaus gefährlichere Substanzen, wie Meth und G (flüssiges Ecstasy). Das Ziel: mehr Ausdauer und intensivere Orgasmen. Das Resultat: Abhängigkeit.

LSD: Sex oder kein Sex – das ist hier die Frage

Doch wie schaut es denn nun mit Sex nach LSD-Einnahme aus? LSD bindet, wie MDMA auch, an die 5-HT2A-Rezeptoren im Gehirn und beeinflusst unser Serotoninsystem. Intensivierte Wahrnehmung und eine anregende Wirkung auf den Körper sind auch hier Teil der Symptome – unabhängig von der psychedelischen Wirkung. LSD kann also aufgrund des positiven Effektes auf die körperliche Erregung ebenfalls die Lust am und das Bedürfnis nach Sex steigern. Da besonders in der ersten Hälfte des Trips jedoch die visuellen Halluzinationen und spirituellen Erlebnisse in den Vordergrund treten, vergisst man den Gedanken an Sex nach der LSD-Einnahme sehr schnell. Erst, wenn der Peak (der Höhepunkt des Trips) vorbei ist und man anfängt, wieder mehr in seinen Körper zurückzukommen, wird auch das Bedürfnis nach Körperlichkeit intensiver. In dieser zweiten Phase des LSD-Trips ist Sex möglich und wird als unbeschreiblich intensiv, schön und manchmal komisch beschrieben. Was generell gesprochen für die Einnahme von Halluzinogenen gilt, gilt auch für Sex auf LSD: Man sollte sich auf alles einlassen können, was kommt.

Die Wirkung von LSD beim Sex: Ein kosmischer Orgasmus

Die Intentionen beim Konsum von Halluzinogenen können sehr unterschiedlich sein. Manche erhoffen sich davon bunte, kaleidoskopartige Visionen, für andere steht die spirituelle Bewusstseinserweiterung im Vordergrund. Besonders, wenn man sich auf die Erfahrung einlassen kann, hat man die Gelegenheit, sich selbst aus einer völlig neuen Perspektive wahrzunehmen. Die Grenzen zwischen sich und dem Universum verschwimmen und lösen sich auf und häufig wird bei LSD die Erfahrung des »Ego Death« gemacht, also das Verschwinden des subjektiven Selbst. Man ist nicht mehr nur Mensch, sondern das ganze Universum. Man ist alles, was es gibt, eins mit der Welt. Diese Erfahrung kann beruhigend und beängstigend zugleich sein. Zusammen mit der intensivierten körperlichen Wahrnehmung ergibt sich die Möglichkeit, unter dem Einfluss der LSD-Wirkung Sex ganz neu zu erforschen. Man wird eins mit dem anderen, jede Berührung und jede Bewegung wird plötzlich zum Mittelpunkt der Wahrnehmung. Auch die emotionale Verbindung zum Partner wird in diesen Momenten gestärkt. Erfahrungsberichte beschreiben zusätzlich, dass es sich aufgrund der verlorenen Selbstwahrnehmung so anfühlt, als würde man eins mit dem Partner werden.


Besonders hervorgehoben wird in vielen Beschreibungen der Orgasmus kosmischer Größenordnung: Orgasmen sind nicht mehr nur auf einzelne Körperregionen beschränkte Empfindungen, sondern dehnen sich über den ganzen Körper und darüber hinaus aus. Zudem werden sie als sehr viel länger und intensiver erlebt. Da LSD (auch beim Sex natürlich) das Zeitempfinden jedoch stark beeinflusst, lässt sich hier schwer sagen, ob der Orgasmus tatsächlich länger dauert, oder ob dies nur aufgrund der eigenen verzerrten Wahrnehmung so scheint.

Ein kosmischer Orgasmus

Sex und LSD: Ja, das geht

Kurzum: Ja, Sex und LSD kann man kombinieren. Bevor Du jedoch für Deine sexy Selbstexperimente zu Halluzinogenen greifst (ganz legal geht das übrigens bei uns im Shop mit unserem LSD-Derivat), gibt es noch einige Kleinigkeiten zu beachten:
 

  1. LSD ist nicht ganz ungefährlich. Dadurch, dass es in das Serotoninsystem im Körper eingreift, können auch unerwünschte Nebenwirkungen wie Paranoia, Angstzustände und Psychosen auftreten. In unserem Blogbeitrag dazu haben wir noch mal ausführlicher die Gefahren von LSD erläutert.
     
  2. LSD kann die Hemmschwelle senken. Dadurch ist man eher dazu bereit, Risiken einzugehen oder über seine eigenen Grenzen hinaus zu handeln. Das muss nicht immer etwas Negatives sein, sollte einem aber vor dem Konsum bewusst sein.
     
  3. Statistisch gesehen haben Konsumenten ein erhöhtes Risiko für Geschlechtskrankheiten. Das liegt unter anderem daran, dass unter dem Einfluss von psychoaktiven und psychedelischen Substanzen der logische Verstand mal mehr, mal weniger aktiv ist. Safer-Sex-Gepflogenheiten werden dann zusammen mit dem Kondom gerne aus dem Fenster geworfen. Sollte das Kondom doch zum Einsatz kommen: Bitte beachtet, dass durch das LSD auch die Schleimhäute ausgetrocknet werden und das Kondom durch die erhöhte Reibung schneller reißen kann. Denkt also bestenfalls schon vor dem Trip einmal an Gleitgel.
     
  4. Ein positives Sex-Erlebnis mit LSD ist nicht garantiert. LSD ist unberechenbar und es kann zu unangenehmen Erlebnissen kommen. Auch, wenn der Trip gut verläuft, können durch das LSD beim Sex ungewohnte und komische Empfindungen entstehen. Man sollte also auf alles vorbereitet sein.
Mit den richtigen Vorbereitungen klappt auch der LSD-Sex

Sex on LSD – worth the hype

Sex auf einem LSD-Trip kann eine spannende und bewusstseinsverändernde Erfahrung sein. Man kann sich und seinem Gegenüber näher kommen, frische Perspektiven erschließen und die Welt der eigenen Sexualität auf LSD ganz neu kennenlernen. Die wichtigste Grundlage für ein positives Erlebnis: Vertrauen zu seinem Gegenüber. Man sollte sich fallen lassen können und beide Parteien sollten sich in der Gegenwart des anderen wohlfühlen. Zudem hat man eine bessere Wahrscheinlichkeit für guten Sex mit LSD, wenn bereits erste Erfahrungen mit der psychoaktiven Substanz vorhanden sind. So kann man mit mehr Sicherheit an das Thema herangehen und die neue Erfahrung auf allen Ebenen genießen.