MDMA, Ecstasy und Emma – Wirkung und Nebenwirkungen - MODERNmind | Psychedelics & Retreats für dein Wohlbefinden

MDMA, Ecstasy und Emma – Wirkung und Nebenwirkungen

Autor: MODERN MIND

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MDMA, auch als Ecstasy oder Emma bezeichnet, ist eine psychoaktive Substanz, die vor allem in der Partyszene als Rauschmittel bekannt ist. Doch auch in der Psychotherapie kam sie in den 70er und 80er Jahren zur Anwendung. Die Substanz mit der euphorisierenden und sozial öffnenden Wirkung weist also eine facettenreiche Geschichte und Wirkung auf. MDMA wurde erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts vom Chemieunternehmen Merck synthetisiert.


MDMA ist auch unter dem chemischen Namen Methylendioxymethylamphetamin bekannt und trägt verschiedene Bezeichnungen wie Ecstasy, Emma oder Molly. Die genaue Verwendung des Begriffs und der unterschiedlichen Bezeichnungen ist wichtig, um die Substanz korrekt einzuordnen und zu identifizieren. In der wissenschaftlichen Literatur wird MDMA häufig als mdma mdma beschrieben, um die Substanz eindeutig zu kennzeichnen.


In diesem Artikel findest du alle Informationen zu MDMA, basierend auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, sodass du dir ein aktuelles Bild über die Substanz machen kannst. Da es sich bei MDMA um ein vielschichtiges Thema handelt, haben wir diesen Artikel in mehrere Kapitel unterteilt. Auf diese Weise erhältst du einen übersichtlichen Einstieg ins Thema und kannst gezielt die Informationen finden, die du suchst:

Was ist MDMA aus chemischer Sicht?

MDMA steht für 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin und gehört chemisch zur Gruppe der Amphetamine. Genauer gesagt ist es ein Amphetaminderivat, das zugleich Eigenschaften von Stimulanzien und Psychedelika vereint. Sein Aufbau ähnelt sowohl dem von Amphetamin, das anregend wirkt, als auch dem von MDA (3,4-Methylendioxyamphetamin), das stärker psychedelisch geprägt ist.

Chemisch betrachtet verbindet MDMA also die stimulierende Komponente von Amphetaminen mit der bewusstseinsverändernden Wirkung psychedelischer Substanzen – ein Zusammenspiel, das den besonderen Charakter von Ecstasy erklärt.

Das ist die MDMA Wirkung

Dass sich MDMA großer Beliebtheit in der Partyszene erfreut, liegt natürlich in der Wirkung der Substanz begründet. Aus diesem Grund möchten wir dir im Folgenden einen Einblick in die möglichen Effekte von Ecstasy bieten. Dabei sei allerdings gesagt, dass sich die MDMA Wirkung je nach angewendeter Menge und persönlicher Toleranzgrenze anders ausdrücken kann. Der effect von MDMA auf das zentrale Nervensystem kann zu neurophysiologischen Veränderungen führen, die langfristige Auswirkungen auf Gedächtnis und exekutive Funktionen haben. Die folgenden Angaben sind Beispiele, die auf zahlreichen Nutzerberichten und wissenschaftlichen Studien basieren. Folgende Effekte zählen zu den häufigsten MDMA Wirkungen:

Was ist MDMA? - Ecstasy Tablette

Positive Wirkungen von Ecstasy

  •  Euphorie: Die wohl bekannteste Wirkung von MDMA ist die starke Euphorie, die sich im Nutzer kurz nach der Anwendung breit macht und für eine ausgelassene, angeregte Stimmung sorgt.


  •  Eine höhere Wachheit: Zudem steigert Ecstasy die Energie, was zu einem wachen Gefühl führt und für eine hohe körperliche Aktivität sorgen kann.


  •  Abbau sozialer Hemmungen: Auch soziale Hemmungen und Ängste werden abgebaut. Ecstasy macht den Nutzer extrovertierter. Daraus resultiert häufig das Bedürfnis, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, wodurch sich ein starkes Gefühl der Verbundenheit einstellen kann. Zusätzlich kann MDMA das Erleben von zwischenmenschlicher Nähe intensivieren und dient Introvertierten so als Hilfsmittel für emotionale Offenheit und soziale Bindungen. MDMA hat aus diesem Grund umgangssprachlich auch den Namen "hug drug".


  •  Empathie und Mitgefühl: Hinzu kommt eine gesteigerte Empathie, die es leichter macht, die Gefühle und Perspektiven des Gegenübers nachzuvollziehen.


  •  Sexuelle Erregung: Auch von einer gesteigerten sexuellen Erregung und einer erhöhten Ausdauer beim Sex wird berichtet.


Die Kombination dieser möglichen Effekte erklärt, warum MDMA in bestimmten Kreisen auf Partys eine beliebte Droge ist. Sie löst eine Welle der Euphorie aus, steigert Energie und Ausdauer und erhöht bei vielen Personen das Kontaktbedürfnis.

Was ist MDMA? - Erweiterte Pupillen

Mögliche Risiken von MDMA

Aufgrund der potenten Wirkung von MDMA können auch vielfältige Nebenwirkungen auftreten. Diese beinhalten sowohl körperliche als auch psychische Effekte. Es ist wichtig zu beachten, dass auch Gelegenheitskonsumenten von MDMA erhebliche gesundheitliche Risiken und neurotoxische Folgen erfahren können. Sie zu kennen, ist wichtig, um eine möglichst sichere Anwendung durchzuführen. Dabei können sie äußerst unterschiedlich ausfallen. So spielen die Stärke der Anwendung, das Muster des Konsums und persönliche Faktoren wie die individuelle Toleranzgrenze, das Alter und die Körpergröße eine Rolle. Konsumenten sollten sich der Gefahren bewusst sein, die mit der Häufigkeit und dem Konsumverhalten verbunden sind. Im Folgenden findest du eine Auflistung unterschiedlicher Begleiterscheinungen, die während oder nach dem Rausch auftreten können:


  •  Körperliche Nebenwirkungen: Direkt nach der Anwendung tritt die typische Erweiterung der Pupillen auf und es kann sich ein verschwommenes Blickfeld einstellen. Auch Muskelverkrampfungen und Zähneknirschen sind typische Symptome. Hinzu kann es zu motorischen Störungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit kommen. Bei einer unzureichenden Aufnahme von Wasser während der Erfahrung kann es zu einer erhöhten Körpertemperatur und Problemen mit dem Blutdruck kommen.


  •  Psychische Nebenwirkungen: Psychische Nebenwirkungen treten meist Stunden oder Tage nach der Anwendung auf. Zu den möglichen unerwünschten Begleiterscheinungen gehören Schlaflosigkeit, Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen und Angstgefühle. Der Konsum von MDMA kann zudem zu einer verstärkten Angst führen, insbesondere bei Personen mit entsprechender Veranlagung. Ein weiterer effect von MDMA ist die Beeinträchtigung des Gedächtnisses und der exekutiven Funktionen, was langfristige neurophysiologische Veränderungen zur Folge haben kann.

Der Wirkmechanismus von MDMA

Doch wie löst MDMA die oben beschriebenen Effekte aus? MDMA ist eine psychoaktive Substanz, die mit bestimmten Rezeptoren im menschlichen Gehirn interagiert. Das geschieht, indem der Wirkstoff die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Noradrenalin, Dopamin sowie Serotonin anregt, die sogenannten “Glückshormone”. Zudem wird die Wiederaufnahme dieser Neurotransmitter gehemmt, wodurch diese länger im synaptischen Spalt verbleiben, was für eine verlängerte Wirkung sorgt.

Was ist MDMA? - Chemische Strukturformel
Chemische Strukturformel von MDMA

Die Anwendung von MDMA

Die Anwendung von MDMA ist ein vielfältiges Gebiet, da es sich je nach Intention, Form der Substanz und der Umgebung, in der konsumierende Personen MDMA einnehmen, unterscheiden kann. Die Wirkung und das subjektive Erleben werden maßgeblich durch die soziale und physische Umgebung beeinflusst. Für deinen Überblick zeigen wir dir im Folgenden, welchen Verlauf die Anwendung von MDMA nimmt, in welchen Formen es angewendet werden kann und welche Alternativen es gibt. Auf dem Markt sind verschiedene MDMA-Produkte mit unterschiedlicher Verfügbarkeit und Zusammensetzung erhältlich. Konsumierende berichten häufig, dass das Hungergefühl unter dem Einfluss von MDMA deutlich reduziert ist. Drug checking kann als wichtiges Hilfsmittel zur Schadensminderung dienen, indem es konsumierenden Personen ermöglicht, die Inhaltsstoffe ihrer Substanzen zu überprüfen. Im therapeutischen Kontext wird MDMA im Rahmen einer Behandlung eingesetzt, wobei der mögliche Nutzen in der Psychotherapie, etwa bei posttraumatischer Belastungsstörung, wissenschaftlich untersucht wird.

So lange dauert ein MDMA-Trip

Für eine sichere Anwendung von MDMA ist es notwendig, zu wissen, wie lange die Wirkung anhält. Hierzu können nur schwer genaue Aussagen getroffen werden, da der genaue Zeitraum von mehreren Faktoren abhängig ist. Dazu zählen zum Beispiel die Intensität der Anwendung und individuelle Faktoren wie die Körpergröße oder das Gewicht. Dennoch lässt sich ein grundlegender Unterschied im Hinblick auf die Anwendungsformen feststellen.

Konsumformen

  •  Nasale Applikation: Bei einer nasalen Anwendung tritt die Wirkung bereits nach etwa 15 bis 20 Minuten ein. Ebenso schnell wie der Eintritt geht auch der Wirkungsverlauf vonstatten. Nach nur wenigen Stunden lässt die Wirkung bereits nach.

  •  Orale Anwendung: Bei einer natürlichen Anwendung verstreichen zwischen 1 und 2 Stunden, bis sich das MDMA bemerkbar macht. Allerdings fällt die Dauer mit bis zu 6 Stunden auch großzügiger aus.

Was ist MDMA? - Eine psychedelische Uhr

In diesen Formen kann MDMA vorliegen

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Rahmen der Anwendung ist, in welcher Form MDMA vorliegt. MDMA ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Kapseln, Tabletten, Pillenform, Kristalle und Pulver. Besonders in der Partyszene werden Tabletten, Pillen und Kapseln konsumiert, wobei der Wirkstoffgehalt und die Zusammensetzung stark variieren können.

 Diese Unsicherheit birgt erhebliche Risiken, da die genaue Dosierung und die enthaltenen Substanzen oft unbekannt sind. In Ecstasy-Pillen können neben MDMA auch andere psychoaktive Substanzen wie 2C-B oder Molly enthalten sein, was die Wirkung und das Risiko zusätzlich beeinflusst. Drug Checking ist daher eine wichtige Maßnahme, um die Zusammensetzung und den Wirkstoffgehalt zu überprüfen und Konsumenten vor gefährlichen Verunreinigungen zu schützen. MDMA ist unter verschiedenen Bezeichnungen und Namen bekannt, darunter XTC, Molly, Ecstasy, aber auch unter dem chemischen Namen Methylendioxyamphetamin.


Im Folgenden erhältst du eine kurze Übersicht über verschiedene Varianten und Derivate von MDMA:


  •  Klassisches Ecstasy: MDMA in seiner bekannten Form als Ecstasy führt zur beschriebenen Euphorie und sozialen Öffnung, kann jedoch auch die beschriebenen körperlichen wie psychischen Nebenwirkungen mitbringen. Dabei liegt es entweder als Tablette, Pille, Kapsel, Kristall oder als Pulver vor und kann nasal oder oral angewendet werden.


  •  Therapeutische Analoga: Aufgrund des vielversprechenden Potenzials für die Psychotherapie arbeiten Wissenschaftler an der Entwicklung von Derivaten. So zum Beispiel die Derivate ODMA, TDMA und SeDMA, die eine ähnliche positive Wirkung erzielen können, allerdings so angepasst sind, dass die meisten Nebenwirkungen umgangen werden.


  •  Legale Alternativen zu MDMA: Chemiker entwickeln auch Alternativen für den privaten Gebrauch, welche legal zu erwerben sind. Dazu zählt zum Beispiel  3,4 EtMC , ein Derivat, das von der natürlich euphorisierenden Khat-Pflanze abgeleitet ist. Dabei ist die Wirkung der von herkömmlichen MDMA sehr ähnlich und es wird von einer gesteigerten Euphorie, sozialer Offenheit und Empathie berichtet.

Was ist MDMA? - 3,4-EtMC

Der rechtliche Status von MDMA

In Deutschland ist MDMA illegal. August 1986 wurde es in das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) aufgenommen. Daher sind die Herstellung, der Handel und Besitz verboten und strafbar. Allerdings gibt es Alternativen, die diese rechtliche Einschränkung umgehen. 

Das geschieht zum Beispiel, indem es sich um Derivate handelt, die über eine abgeänderte chemische Struktur verfügen oder auf pflanzlichen Wirkstoffen basieren, die ein dem Ecstasy ähnliches Wirkungsprofil aufweisen. Ein Beispiel ist  3,4 EtMC, oder auch 3,4-Ethylen-N-Methyl-Cathinon, das von der süd- und ostafrikanischen Pflanze Khat abgeleitet ist, die auf eine lange Tradition als Stimulans auf gesellschaftlichen Zusammenkünften zurückblickt.

Wie lange ist MDMA nachweisbar?

Im Hinblick auf den rechtlichen Status von Ecstasy kommt immer wieder die Frage auf, wie lange die Substanz nachweisbar ist. Die Antwort variiert je nachdem, wie auf MDMA getestet wird. Während MDMA im Blut nur etwa 12 Stunden nachgewiesen werden kann, sieht es bei einem Urintest anders aus: Im Urin kann der Konsum von Ecstasy bis zu 4 Tage lang nachgewiesen werden.

Was ist MDMA? - Kalender

Fazit: MDMA, ein potentes Rauschmittel mit Risiken

MDMA ist eine synthetische Substanz, die vielfältige Wirkungen aufweisen kann. Häufig wird von einer starken Euphorie und einer sozialen Offenheit berichtet. Die Anwendung von Ecstasy in der psychedelischen Community sowie in der Rave- und Partyszene blickt auf eine lange Geschichte zurück. 


Aufgrund der vielfältigen Nebenwirkungen raten Drogenexperten dringend zu einer bewussten und begrenzten Anwendung und zu einem drug screening vor der Verwendung. Neue Studien im Bereich des Microdosings versprechen viel Potenzial im Hinblick auf die therapeutische Anwendung von MDMA, weshalb abzuwarten bleibt, welche Entwicklung die Forschung und der rechtliche Status von MDMA nehmen wird.

FAQ

Sollten an dieser Stelle noch Fragen über MDMA offen sein, wirst du hier fündig. Wir haben die häufigsten Fragen über diese Substanz gesammelt und für dich übersichtlich beantwortet. So kannst du schnell gezielte Antworten und grundlegende Informationen über MDMA finden:

Sind MDMA und Ecstasy das Gleiche?

Ja! Während MDMA die Abkürzung für den Wirkstoff 3,4-Methylendioxymethamphetamin ist, ist Ecstasy die umgangssprachliche Bezeichnung für den Wirkstoff.

Was hat es mit der Droge Emma auf sich?

Hinter der Droge Emma verbirgt sich ebenfalls 3,4-Methylendioxymethamphetamin. Diese umgangssprachliche Bezeichnung findet ihren Ursprung ebenfalls in der Partyszene.

Quellen

  • Aaron S. Wolfgang, M.D. aaron.wolfgang@yale.edu, Gregory A. Fonzo, Ph.D., Joshua C. Gray, Ph.D., John H. Krystal, M.D., Adrienne Grzenda, M.D., Ph.D., Alik S. Widge, M.D., Ph.D., Nina V. Kraguljac, M.D., William M. McDonald, M.D., Carolyn I. Rodriguez, M.D., Ph.D., and Charles B. Nemeroff, M.D., Ph.D: MDMA and MDMA-Assisted Therapy.In: American Journal of Psychiatry Volume 182, Number 1 (2025). https://doi.org/10.1176/appi.ajp.20230681

  • G. J. Dumont, C. Kramers, F. C. Sweep, D. J. Touw, J. G. van Hasselt, M. de Kam, J. M. van Gerven, J. K. Buitelaar, R. J. Verkes: Cannabis coadministration potentiates the effects of "ecstasy" on heart rate and temperature in humans. In: Clinical pharmacology and therapeutics. Band 86, Nummer 2, 2009, S. 160–166,  doi:10.1038/clpt.2009.62.