Was ist MDMA? Die Welt der psychoaktiven Substanzen

Autor: Konstantin Neumann

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Lesezeit 6 min

Ob im Club, auf Festivals oder privaten Hauspartys: Seit den 80er-Jahren ist MDMA eine der beliebtesten Freizeitdrogen, die es gibt und aus der Welt der psychoaktiven Substanzen nicht mehr wegzudenken. Die euphorisierende Wirkung hat schon so manchen in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. MDMA gilt als eine der ungefährlichsten Drogen, die es gibt – doch stimmt das wirklich? Was sind Fakten und was Wunschdenken? Was ist MDMA wirklich, wie sieht reines MDMA aus und woher kommt der Hype? Wir nehmen dich heute mit auf eine Reise durch die Welt der liebestollen Raver und klären auf.


Die Abkürzung MDMA steht eigentlich für 3,4-methylenedioxymethamphetamine. Oft wird die Droge auch einfach als »Kristalle«, »Molly«, »Emma«, »Ecstasy« oder »E« bezeichnet, was allerdings zu Verwirrung führen kann. Während »Molly« und »Emma« sich meist noch auf den reinen Wirkstoff MDMA beziehen, beschreiben »Ecstasy« und »E« nämlich mit anderen Drogen gestreckte kleine Pillen, in der Szene oft auch »Teile« genannt. In Ecstasy können demnach noch weitere Substanzen wie Speed verarbeitet sein und der tatsächliche Anteil an MDMA ist oft sehr gering – oder das Gegenteil, überdosiert. Wer also an der Wirkung von MDMA interessiert ist, sollte sich an reines MDMA halten, statt Lotto mit »Teilen« zu spielen.

MDMA: Einnahme und Wirkung

Nun haben wir also grob geklärt, was MDMA ist. Doch für was ist MDMA denn nun eigentlich so bekannt? Es geht natürlich um die Wirkung. Aber was ist die typische MDMA-Wirkung? In den 80er-Jahren wurde MDMA auch als »Hug Drug« betitelt, da die Droge starke Gefühle der Zuneigung auslösen kann. Nutzer beschreiben die Wirkung oft auch als warmes Kribbeln, das sich über den ganzen Körper verteilt. Abhängig von der Dosierung kann der Effekt unterschiedlich stark ausgeprägt sein und wird von einem Gefühl der Offenheit und Freundlichkeit und einem intensiven Bedürfnis nach Körperkontakt begleitet. Eine weitere interessante Wirkung des MDMA: sexuelle Bedürfnisse und Kontaktfreudigkeit, da durch die Droge Empfindungen intensiver wahrgenommen werden. Die Droge kann jedoch auch eine Reihe unerwünschter Nebenwirkungen haben, so berichten Nutzer zum Beispiel häufig von Muskelkrämpfen – vor allem im Kiefer – Appetitlosigkeit, Durst, Restless-Legs-Syndrom, stark schwankenden Temperaturempfindungen, Schwindel oder Kopfschmerzen. Üblicherweise treten diese Symptome in den ersten Stunden nach Einnahme zusammen mit der erwünschten Wirkung auf.


Um nicht nur die Frage, was MDMA ist, sondern auch die Frage, wie MDMA wirkt, zu beantworten, ist es jedoch ebenfalls notwendig, die Häufigkeit und Frequenz der Einnahme mit einzubeziehen. Denn die gewollten positiven Effekte treten hauptsächlich bei einmaliger Nutzung auf. Es ist ein bekanntes Phänomen bei MDMA, dass, je häufiger man Gebrauch von der Droge macht, die gewollte Wirkung umso unspektakulärer ist – nicht jedoch die Nebenwirkungen. Es ist ebenfalls bekannt, dass der wiederholte Gebrauch zu Langzeitwirkungen führen kann wie Depressionen, Panikattacken, Konzentrationsschwierigkeiten und Herzerkrankungen. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass der Wirkstoff auf das Serotoninsystem im Gehirn eingreift. MDMA sorgt bei Einnahme für eine vermehrte Serotoninausschüttung, was die intensiven Glücksgefühle während des Trips erklärt. Danach sind die Serotoninspeicher jedoch vollständig entleert und der Körper muss das Serotonin erst wieder neu bilden. Dies kann bis zu einer Woche dauern und die wiederholte Einnahme sorgt für tiefgreifende Veränderungen an diesem System.

Wie wird MDMA eingenommen?

Es gibt ein paar verschiedene Einnahmeformen, am häufigsten wird MDMA jedoch nasal oder oral genommen. Es kann auch injiziert werden, praktiziert wird dies im Freizeitgebrauch jedoch nicht. In Form von Ecstasy wird es ausschließlich als Pillen geschluckt, wenn man jedoch Pulver oder Kristalle gekauft hat, kann man es entweder in Kapseln zu sich nehmen oder auch in ein Stück Papiertaschentuch gewickelt, wenn keine Kapseln vorhanden sind. Dies wird dann oft »Bomb« oder »Parachute« genannt. Aber was ist besser – MDMA oral oder nasal einnehmen? Meist wird eine Kombination aus nasaler und oraler Einnahme bevorzugt, da man dann sowohl die Vorteile des schnellen Wirkungseintritts, als auch die der langen Wirkungsdauer genießen kann.

Eine Zusammenstellung von MDMA-Tabletten

Wann wirkt MDMA?

Wie schnell die Wirkung einsetzt und wie lange MDMA wirkt, hängt stark davon ab, wie viel eingenommen wurde und auf welche Art. Allgemein kann man davon ausgehen, dass die Wirkung bei nasaler Einnahme nach etwa zehn Minuten eintritt und dann zwei bis drei Stunden anhält. Bei oraler Einnahme kann es bis zu einer Stunde dauern, bis die Droge wirkt und die Wirkung hält dann etwa sechs Stunden an. Aber was ist, wenn MDMA in großen Mengen konsumiert wird? Bei höheren Dosierungen kann MDMA auch länger wirken und wesentlich stärkere Effekte haben – sowohl gewollt als auch ungewollt. Auch Microdosing mit MDMA wird in letzter Zeit immer häufiger besprochen. Allerdings gibt es hierzu kaum verlässliche Untersuchungen. Es bleibt daher abzuwarten, ob Microdosing in diesem Fall potenziell sinnvoll ist. Sehr viel besser untersucht ist das Thema rundum Microdosing mit LSD. Hierfür bieten wir in unserem Shop auch geeignete (legale!) Produkte an. Es handelt sich hierbei um ein synthetisch hergestelltes LSD-Derivat.

MDMA: Dosierung

Doch wie hoch ist denn nun eigentlich eine Standarddosis bzw. was ist die beste MDMA-Dosis? Wie bei allen psychoaktiven Substanzen hängt auch hier die richtige Dosierung von Körpergröße, -gewicht und Gesundheitszustand ab. Üblicherweise wird dieser Wert bei MDMA zwischen 60 und 120 mg erwartet. Genauer berechnen kann man dies, indem man von 1,5 mg MDMA pro Kilogramm Körpergewicht ausgeht. Bei diesen Berechnungen ist es allerdings ebenfalls wichtig zu wissen, welche Menge der Substanz im jeweiligen Präparat enthalten ist. Da gerade bei den berühmten Ecstasy-Pillen weitere Drogen mit eingemischt werden und teilweise kaum MDMA (oder das Vielfache einer maximalen Dosis) enthalten ist, sollte man hier mit viel Vorsicht an die Einnahme herangehen.


Grundsätzlich ist stark davon abzuraten, sich an bisher ungetesteten Substanzen zu versuchen. Sollte man an Selbstexperimenten mit MDMA interessiert sein, kann es sinnvoll sein, entweder zu reinen Kristallen zu greifen oder zu Präparaten, bei denen es (zum Beispiel im eigenen Freundeskreis) bereits Erfahrungsberichte gibt. An dieser Stelle möchten wir ebenfalls erwähnen, dass wir die Einnahme von Drogen nicht ausdrücklich empfehlen, sondern mit diesem Artikel ausschließlich informieren möchten.

Wie sieht MDMA aus?

Wir wissen nun, was MDMA ist, aber wie sieht es eigentlich aus? 3,4-methylenedioxy-methamphetamine in seiner reinen Form nimmt die Form von Kristallen an. Man nennt es daher auch »Kristalle«. Die MDMA Kristalle können sowohl sehr klein als auch etwas größer sein, lassen sich aber sehr gut zerbröckeln und zerdrücken. Je nach Reinheitsgrad sind die Kristalle transparent bis milchig-trüb. Man kann die MDMA Kristalle auch schon zu Pulver zerstäubt kaufen, hier lässt sich aber leider wieder nicht mehr sagen, ob noch weitere Drogen oder Streckmittel wie Milchpulver hinzugefügt wurden. Wenn MDMA nicht als Kristall oder Pulver verkauft wird, bekommt man es zu Pillen gepresst als Ecstasy. Diese gibt es in allen Formen und Farben. Wie beschrieben ist aber auch hier das Problem, dass man die tatsächliche Menge an enthaltenem MDMA nicht kennt. Mischkonsum ist generell nie zu empfehlen, da (teilweise unbekannte) Wechselwirkungen entstehen können, und hier ist daher zur Vorsicht geraten. Das gilt natürlich auch für MDMA und Alkohol.

MDMA-Kristalle
MDMA-Kristalle. Das Bild "1g MDMA-HCl" von Bsteinmann ist lizenziert unter CC BY-SA 3.0

Wie lange ist MDMA nachweisbar?

Besonders Nutzer, die regelmäßig mit ihrem Auto oder Fahrrad im Straßenverkehr unterwegs sind, interessiert es natürlich brennend, wie lange MDMA in Blut und Urin bleibt, und ob man es mit einem Drogentest nachweisen kann. Und nur, weil die Wirkung des MDMA bereits abgeklungen ist, heißt das nicht, dass es keine Spuren im Körper hinterlässt. Es kann sehr wohl in Drogentests auch einige Zeit später noch nachgewiesen werden. Wie lange, das hängt davon ab, wie viel und wie häufig konsumiert wurde. Wenn wir von einer einmaligen Standarddosis ausgehen, kann man den Wirkstoff noch etwa 24 Stunden später im Blut nachweisen, und bis zu vier Tage im Urin. Auch Haarproben werden für Drogentests ab und zu verwendet und hier lässt sich die Substanz auch mehrere Monate später noch finden. Übrigens unterscheiden sich die Nachweiszeiten bei verschiedenen Drogen. Wir haben auch schon einen Beitrag zum Nachweis von LSD. Den findest du ebenfalls auf unserem Blog!

Die Bußgelder für Fahren unter Einfluss von Drogen variieren, je nachdem, wie oft man erwischt wird und ob das Verhalten zur Gefährdung von anderen geführt hat. Grundsätzlich ist es auf keinen Fall zu empfehlen, nach dem Konsum von Drogen (egal welchen) noch ins Auto zu steigen. Man stellt damit nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Beteiligte eine Gefahr dar.

Was ist MDMA? – Ein Schlusswort

In diesem Beitrag haben wir geklärt, was MDMA ist, welche Wirkung es hat und was man unbedingt beachten sollte. MDMA erfreut sich trotz der Risiken großer Beliebtheit. Eine Droge, die nicht nur sozialer macht, sondern auch noch Sex geil(er)? Der Hype ist nachvollziehbar. Und auch, wenn nichts gegen Selbstexperimente mit psychoaktiven Substanzen spricht, man muss sich der Risiken bewusst sein und verantwortungsvoll damit umgehen. Wissen ist Macht und je besser man informiert ist, desto besser kann man sich selbst und denkbare Erfahrungen einschätzen. Unser Ziel und die Intention unserer Arbeit ist es, das Thema Drogen zu enttabuisieren und aufzuklären. So wird Raum für einen offenen und verantwortungsbewussten Umgang mit dem Thema geschaffen und sowohl psychische als auch physische Risiken können minimiert werden. Wir hoffen, wir konnten dir in diesem Beitrag etwas näher bringen, was MDMA ist und wie es wirkt.