Urin, Blut, Haarprobe: Alles zur Nachweisbarkeit von 3-FPO - MODERNmind | Psychedelics & Retreats für dein Wohlbefinden

Urin, Blut, Haarprobe: Alles zur Nachweisbarkeit von 3-FPO

Written by: Natascha

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Die Nachweisbarkeit von 3-FPO ist für viele Forschende, die mit der Substanz experimentieren möchten, ein spannendes, aber bislang wenig beachtetes Thema, zu dem derzeit kaum evidenzbasierte Daten vorliegen. Dieser Artikel bietet dir einen Deep Dive in die Nachweisbarkeit und damit verbundene Fragen rund um 3-FPO.


Da es sich bei 3-FPO um eine neue Research Chemical handelt, existieren bislang kaum wissenschaftliche Daten oder standardisierte Tests, die spezifisch auf diese Substanz abzielen. Dennoch lässt sich anhand chemischer und pharmakologischer Prinzipien und Vergleiche einiges ableiten.


Im nachfolgenden Artikel erhältst du zur Orientierung einen Überblick über mögliche Nachweise von 3-FPO, der deine wichtigsten Fragen zu diesem Thema beantworten kann.

Viel Spaß beim Lesen!


Hinweis: 3-FPO ist nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt. Alle beschriebenen Inhalte basieren auf wissenschaftlichen Quellen oder subjektiven Erfahrungsberichten und sind nicht als Anleitung oder Empfehlung zu verstehen.

Was ist 3-FPO?

Hinter der Abkürzung 3-FPO verbirgt sich der chemische Name 5-((3-fluorophenyl)(piperidin-2-yl)methyl)-3-methyl-1,2,4-oxadiazol hydrochlorid – eine komplexe Bezeichnung für eine Substanz, die vollständig im Labor synthetisiert wurde und in der Natur nicht vorkommt. 3-FPO ist Teil einer neuen Generation sogenannter Research Chemicals, die in der wissenschaftlichen Forschung aufgrund ihrer besonderen chemischen Struktur zunehmend Beachtung finden. Die Analyse der chemischen Strukturen ist entscheidend für die Identifikation und Klassifizierung von 3-FPO, da sie Hinweise auf Eigenschaften und die Nähe zu anderen bekannten Substanzen liefert.


Chemisch betrachtet weist 3-FPO Merkmale auf, die auf eine mögliche Zugehörigkeit zur Stoffklasse der Stimulanzien hinweisen – also zu jenen Substanzen, die das zentrale Nervensystem aktivieren und zeitweise eine gesteigerte geistige Wachheit, Konzentration und Energie fördern können. Diese Wirkmechanismen sind typisch für stimulierende Verbindungen wie Koffein, Methylphenidat (Ritalin) oder Amphetamine. In Bezug auf die chemische Nähe zeigt 3-FPO strukturelle Ähnlichkeiten zu bekannten Substanzen wie 3-FPM, auch wenn keine vollständige Vergleichbarkeit besteht.

Nachweis von 3-FPO - Bücher

Rechtliche Lage

Für viele Forschende ergibt sich die brennende Frage nach der Nachweisbarkeit von 3-FPO aus der unübersichtlichen Rechtslage rund um die Forschungschemikalie, die sich momentan in der Bundesrepublik in einer juristischen Grauzone bewegt: Als Research Chemical darf 3-FPO derzeit in Deutschland, zum Beispiel im Smartshop, von jedem legal erworben werden, allerdings ist die Forschungschemikalie nicht für den menschlichen Konsum gedacht.


Wer die Substanz allerdings trotzdem einnimmt, befürchtet unter Umständen nicht ganz zu Unrecht Schwierigkeiten mit dem Gesetz, falls dieser Konsum zum Beispiel im Straßenverkehr oder bei der Arbeit nachgewiesen wird: Denkbar wären als Folge beispielsweise Probleme am Arbeitsplatz oder Schwierigkeiten mit der Führerscheinstelle.

Nachweis von 3-FPO - Strukturformel 3-FPO
Chemische Strukturformel von 3-FPO

Ist 3-FPO nachweisbar?

wissenschaftliche Erkenntnisse zur Nachweisbarkeit dieser Substanz. Insbesondere mangelt es an Studien mit Menschen, sodass belastbare Daten zur Nachweisbarkeit, Wirkungsdauer und zu möglichen Langzeiteffekten fehlen. Angaben zur möglichen Nachweisdauer und zu Tests, die auf diese Substanz reagieren könnten, sind daher nur Schätzungen und Vermutungen, die auf Erfahrungen mit strukturell ähnlichen Substanzen beruhen.


Es gibt Berichte von Nutzern, die subjektive Erfahrungen zur Nachweisbarkeit schildern, wobei individuelle Faktoren wie Ernährung, Toleranzentwicklung bei wiederholtem Konsum und Wechselwirkungen mit anderen Substanzen (z.B. Cannabis oder Medikamenten) eine Rolle spielen können. Die Wirkung von 3-FPO kann sich auf die Nachweisbarkeit auswirken und ist abhängig von der Dauer und Intensität des Konsums.

Mögliche Überschneidungen mit anderen Substanzen

3-FPO ist ein vollsynthetisches Stimulans, das strukturelle Ähnlichkeiten zu 3-FPM (3-Fluorphenmetrazin) und anderen Phenmetrazin-Derivaten aufweist. Das bedeutet: Seine Metaboliten (Abbauprodukte im Körper) könnten sich bei Tests teilweise mit denen dieser verwandten Substanzen überschneiden und möglicherweise positive Testergebnisse anzeigen.

Auch anhand des chemischen Aufbaus und der Ähnlichkeit zu Methylphenidat (Ritalin) lässt sich möglicherweise ableiten, wie lange 3-FPO im Körper nachweisbar sein könnte.

Nachweis von 3-FPO - 3-FPO Tabletten

Mögliche Nachweisdauer

Da es bislang keine gesicherten Studien zu 3-FPO gibt, können Nachweiszeiten aktuell nur geschätzt werden. Basierend auf ähnlichen Substanzen wie 3-FPM oder Methylphenidat lässt sich Folgendes vermuten:


  • Im Blut: vermutlich nur ca. 6–24 Stunden nach Einnahme nachweisbar, wie Vergleichsdaten mit dem Medikament Methylphenidat nahelegen.

  • Im Urin: je nach Dosis und Stoffwechsel schätzungsweise 1–3 Tage,bei regelmäßigem Konsum oder höheren Einnahmemengen bis zu 5 Tage. Diese Erfahrungen haben Forschende beispielsweise mit MDMA gemacht.

  • Im Haar:potenziell mehrere Wochen bis Monate. Beispielsweise lässt sich Amphetamin, je nach Haarlänge, durchschnittlich 3–6 Monate, in manchen Fällen sogar bis zu 12 Monate oder länger nach dem Konsum nachweisen.

Diese Werte sind theoretisch – Stoffwechselrate, Mischkonsum, Dosis und Reinheit der Substanz können die Nachweisdauer deutlich verändern. Da es noch keine standardisierten toxikologischen Untersuchungen zu 3-FPO gibt, basieren diese Schätzungen auf Erfahrungswerten mit verwandten Substanzen. 

Nachweis von 3-FPO - Strukturformel Methylphenidat
Chemische Strukturformel von Methylphenidat

Analysemethoden

Die Analyse von 3-FPO stellt Labore und Forschende vor besondere Herausforderungen, da es sich um eine neuartige Research Chemical handelt, zu der bislang nur eine begrenzte Datenlage vorliegt. Um diese Substanz nachzuweisen, ist der gezielte Einsatz moderner Analysemethoden unerlässlich.


Zu den wichtigsten Nachweisverfahren zählen die Kernspinresonanzspektroskopie (NMR), die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) und die Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS). Mit diesen Methoden können spezialisierte Labore die chemische Struktur von 3-FPO eindeutig identifizieren, die Reinheit der Substanz überprüfen und mögliche Verunreinigungen oder Nebenprodukte aus der Herstellung aufspüren. 

Wird 3-FPO in Standard-Drogentests erkannt?

  • Standard-Drogentests (z. B. 5er- oder 10er-Screenings) erkennen 3-FPO wahrscheinlich nicht direkt, da die Substanz nicht zu den klassischen Stimulanzien wie Amphetamin, Kokain oder MDMA zählt, auf welche diese Testkassetten ausgelegt sind.


  • Aber: Da 3-FPO strukturelle Ähnlichkeit zu Phenmetrazin-Derivaten aufweist, könnte es in Einzelfällen falsch-positive Ergebnisse auf Amphetamine oder andere Upper geben.


  • Spezielle Analytik, z. B. mittels GC-MS (Gaschromatographie-Massenspektrometrie) oder LC-MS, könnte 3-FPO jedoch identifizieren – vorausgesetzt, das durchführende Labor verfügt über entsprechende Referenzdaten. Gerichte könnten solche Analytik im Rahmen eines Gutachtens für einen Prozess anfordern.

Nachweis von 3-FPO - Blutprobe

Fazit

Die Datenlage zur Nachweisbarkeit von 3-FPO ist aktuell dünn. In Routine-Drogentests und Schnelltests wird die Forschungschemikalie wahrscheinlich nicht erkannt, da deren Fokus auf weiter verbreiteten und bereits verbotenen Drogen liegt. Doch bei erweiterten Laboranalysen mit speziellen, aufwendigen Analyseverfahren wie GC-MS ist ein 3-FPO-Nachweis grundsätzlich möglich.


Mit zunehmender Bekanntheit der Substanz ist zu erwarten, dass toxikologische Labore entsprechende Tests in Zukunft gezielter entwickeln und dass zum Nachweis nötige Referenzdaten unter Instituten, die solche Analysen durchführen, zukünftig verbreiteter sein werden.

Quellen

  • R. R. Tadikonda, S. H. Kurapati, L. Lahari (2023). Gas chromatography-mass spectroscopy: An overview. European Journal of Pharmaceutical Sciences 10(5):83-89.

  • Yabing Shan, Ying Chen, Jiayi Li, Xianbin Zeng, Rui Jia, Yuwei Liu, Dongmei Li, Di Chen (2025). Rapid and Simplified Determination of Amphetamine-Type Stimulants Using One-Pot Synthesized Magnetic Adsorbents with Built-In pH Regulation Coupled with Liquid Chromatography–Tandem Mass Spectrometry. J Xenobiot. 2025 Jul 2;15(4):102. doi:  10.3390/jox15040102.


Natascha

ist Philologin und Archäologin und fasziniert davon, wie psychedelische Substanzen seit Jahrhunderten die menschliche Kulturgeschichte beeinflussen. Später führte sie ihr Weg ins Psychologiestudium, wo ihre Neugier auf die therapeutischen Möglichkeiten von Psychedelika noch stärker wurde. Heute begeistert sie vor allem die Frage, welches Potenzial diese besonderen Moleküle für Therapien, Wachstum, Selbstentfaltung und die Entwicklung unserer Persönlichkeit bereithalten.