

Legale Drogen sind häufig tief in der Gesellschaft verwurzelt und werden als normal angesehen. Allerdings bergen auch legale Rauschmittel wie Tabak oder Alkohol weithin bekannte gesundheitliche Risiken. Währenddessen sind legale Psychedelika schwer zu finden. Doch auch diese gibt es in Form neuartiger, synthetischer Analoga, die sich dank einer veränderten chemischen Struktur in einer gesetzlichen Grauzone bewegen, weshalb sie legal für die Forschung erworben werden können, bis die Gesetzestexte angepasst werden.
Grund genug, um gründlich über legale Drogen aufzuklären. Daher findest du in diesem Artikel alle wichtigen Informationen über legale Drogen. Dazu zählen die Nennung der bekannten Substanzen und welche Risiken mit dem Konsum verbunden sind. Legale Drogen sind ein umfangreiches Thema, das in viele Bereiche der Gesellschaft hinein greift. Damit du einen übersichtlichen Einstieg in die Thematik erhältst, haben wir diesen Artikel in verschiedene Kapitel unterteilt. So kannst du auch schnell die Informationen finden, die du benötigst:
Inhaltsverzeichnis:
Was sind legale Drogen?
Als legale Drogen werden in Deutschland Substanzen bezeichnet, die psychoaktive Wirkungen aufweisen, aber weder unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) noch das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) fallen. Psychotrop bedeutet, dass die Substanz eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem hat. Mögliche Wirkungen psychotroper Substanzen sind:
- Veränderung der Wahrnehmung: Legale Drogen beeinflussen die Wahrnehmung. Nach Alkoholkonsum kann zum Beispiel eine verschwommene Sicht auftreten, während legale Psychedelika wie 1S-LSD für eine intensivere Farbwahrnehmung und visuelle Halluzinationen hervorrufen können.
- Veränderungen des Empfindens: Auch die Gefühlswelt ist beim Konsum legaler Drogen Veränderungen unterworfen. Häufig ist eine ausgelassene Stimmung bis hin zur Euphorie die Folge. In diesem Empfinden liegt auch ein Teil des Abhängigkeitsrisikos begründet.
-
Veränderung der Motorik: Allen voran Alkohol hat Einfluss auf die Motorik. Unter anderem werden das Reaktionsvermögen und die Koordination negativ beeinträchtigt.

Wie wird zwischen legalen und illegalen Drogen unterschieden?
Der Unterschied zwischen legalen und illegalen Drogen ist meist willkürlich und basiert auf historischen Entwicklungen. Gemeinhin wird angenommen, dass die Grenze zwischen Legalität und Illegalität im Hinblick auf die gesundheitlichen Risiken getroffen wird.
Dabei handelt es sich jedoch um einen Trugschluss, denn die Frage, welche Drogen legal sind, ist oft von anderen Faktoren abhängig. So gelten zum Beispiel Psychedelika, die ein viel geringeres Abhängigkeitsrisiko bergen als legale Drogen wie Tabak oder Alkohol, als nicht verkehrsfähig. Auch wirtschaftliche Interessen spielen für die Einstufung legaler Rauschmittel eine Rolle.

Welche legalen Drogen gibt es?
Die Welt legaler Drogen ist groß und vielfältig. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns im Folgenden zunächst auf die bekanntesten Volksdrogen. Daraufhin gehen wir jedoch noch auf legale Psychedelika ein, den sogenannten Legal Highs. So erhältst du einen umfassenden Überblick über die vielen Formen legaler Rauschmittel.
Die sogenannten Volksdrogen
Zunächst möchten wir auf legale Drogen in Form der sogenannten Volksdrogen eingehen. Dabei handelt es sich um legale Substanzen, die ab 18 vollständig legal erworben werden können und die in der Gesellschaft großflächige Akzeptanz finden. Zu den häufigsten Volksdrogen zählen:
Alkohol: Alkohol in Form von Getränken ist eine weit verbreitete und akzeptierte legale Droge. Der übermäßige Alkoholkonsum zeichnet sich durch eine verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit aus. Dazu zählen eine verminderte Reaktionsfähigkeit, Sprachstörungen und im schlimmsten Fall Bewusstlosigkeit.
Nikotin: Nikotin wird in Form des Rauchens oder Verdampfens von Tabak oder nikotinhaltigen Flüssigkeiten konsumiert. Nikotin wirkt kurzfristig stimulierend auf das Nervensystem und führt zu einer erhöhten Herzfrequenz sowie zu einem höheren Blutdruck.
Koffein: Koffein ist pflanzlichen Ursprungs und ist in Kaffeebohnen oder Teeblättern zu finden. In normalen Mengen konsumiert, steigert Koffein die Wachheit und verringert die Müdigkeit. Bei übermäßigem Konsum können sich jedoch Nervosität und ein erhöhter Blutdruck einstellen.

Cannabinoide als neue legale Drogen
Auch einige früher als illegal eingestufte Drogen haben inzwischen aufgrund gesellschaftlicher und politischer Entkriminalisierungsbemühungen einen legalen Status erlangt. In Deutschland ist das jüngste Beispiel Cannabis, das seit dem 1. April 2024 eingeschränkt legal ist und im Rahmen des Eigenbedarfs selbst angebaut und erworben werden kann. Cannabis wird geraucht oder verdampft. Beim Rauchen wird es zumeist mit Tabak gemischt. Die Wirkung drückt sich in einer inneren Gelassenheit, Euphorie oder Entspannung aus.

Synthetische Analoga als legale Psychedelika
Auch wenn Psychedelika in Deutschland unter das BtMG oder das NpSG fallen, werden immer wieder synthetische Analoga entwickelt. Diese legalen Psychedelika, die auch als Legal Highs bezeichnet werden, weisen eine abgeänderte chemische Struktur als der ursprüngliche Wirkstoff auf, weshalb die Gesetzestexte nicht greifen.
Dabei gibt es zahlreiche unterschiedliche Substanzen. Erwähnenswert ist zum Beispiel 1S-LSD, das neueste Derivat des illegalen Lysergsäurediäthylamids, das eine vergleichbare psychedelische Wirkung aufweist und intensive Halluzinationen hervorrufen kann. Doch auch der Wirkstoff von Pilzen mit psychedelischen Eigenschaften, die sogenannten Zauberpilze, hat in Form des neuen 4‑PrO‑MET ein Derivat.

Risiken legaler Drogen
Neben dem Wirkungsspektrum bringen auch legale Drogen unerwünschte Effekte mit. Dazu zählen natürlich direkte Effekte wie die eingeschränkte Motorik und das geschwächte Urteilsvermögen beim Alkoholkonsum. Doch auch langfristige, gesundheitliche Schäden und Abhängigkeiten können entstehen. Im Folgenden findest du die bekanntesten Risiken legaler Drogen.
Kurzfristige Begleiterscheinungen
Als kurzfristige Begleiterscheinungen werden die Nebenwirkungen bezeichnet, die neben der Konsumintention auftreten. Bei Alkohol ist die Intention zum Beispiel ein gesteigerte Ausgelassenheit, Freude oder Entspannung. Die Begleiterscheinungen sind dabei das verminderte Reaktionsvermögen, Urteilsvermögen und die Einschränkung der Koordination. Auch andere legale Drogen rufen derartige Begleiterscheinungen hervor. So steigern Nikotin und Koffein zum Beispiel die Herzfrequenz und erhöhen Blutdruck.

Langfristige gesundheitliche Risiken
Die langfristigen gesundheitlichen Risiken legaler Drogen sind medizinisch gut dokumentiert. So steigern sie das Risiko für die Erkrankung verschiedener Krankheiten. Der übermäßige und regelmäßige Alkoholkonsum belastet die Leber stark, was zur Fettleber und in letzter Konsequenz zu einer Leberzirrhose führen kann. Der beim Konsumieren von Nikotin entstehende Tabakrauch belastet die Lunge und erhöht langfristig das Krebsrisiko oder das Risiko an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu erkranken.

Abhängigkeit von legalen Drogen
Auch wenn legale Drogen in den meisten Fällen für Volljährige frei verkäuflich sind, bergen sie teils große Abhängigkeitsrisiken. Die Forschung geht dabei davon aus, dass besonders Substanzen, deren Wirkung schnell einsetzt, ein hohes Abhängigkeitsrisiko bergen. Dabei zählt vor allem Nikotin zu einer besonders schnell abhängig machenden Substanz. Eine Alkoholabhängigkeit entwickelt sich hingegen langsamer, ist aber ebenfalls hartnäckig.

Legale Drogen: ein achtsamer Umgang ist wichtig
Legale Drogen sind in vielen gesellschaftlichen Kontexten unumgänglich. Sei es das Glas Bier am Feierabend oder die Zigarette in der Mittagspause. Da jedoch jede Substanz gesundheitsschädliche Folgen nach sich ziehen kann und Suchtpotenzial birgt, sollte stets achtsam mit ihnen umgegangen werden. Im Falle einer gesundheitsgefährdeten Abhängigkeit raten viele Ärzte dazu, sich an eine Fachklinik zu wenden, um eine Entwöhnung in die Wege zu leiten. Auch ein Gespräch mit dem Hausarzt ist sinnvoll, da er entsprechende Fachkliniken empfehlen kann.
Häufig gestellte Fragen über legale Drogen
Wenn du an dieser Stelle noch Fragen über legale Drogen hast, wirst du hier fündig. Im Folgenden haben wir die häufigsten Fragen zum Thema gesammelt und für dich übersichtlich beantwortet:
Warum sind manche Drogen legal?
Viele legale Drogen wie Alkohol, Koffein oder Nikotin sind aus historischer Tradition und aufgrund großer gesellschaftlicher Akzeptanz legal.
Wie hoch ist das Abhängigkeitsrisiko von legalen Drogen?
Legale Drogen sind nicht zu unterschätzen, viele bergen ein hohes Abhängigkeitsrisiko. Nikotin zählt zu den am stärksten Sucht auslösenden Stoffen.
Was tun bei Abhängigkeit von legalen Drogen?
Wenn eine Abhängigkeit festgestellt oder vermutet wird, raten Ärzte an, eine Fachklinik zu kontaktieren. Auch der Hausarzt ist eine gute erste Anlaufstelle.