Was ist DMT? Von traditioneller Pflanzenmedizin und alten Traditionen bis heute
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Von LSD und Pilzen hast du sicherlich bereits gehört – wenn du schon etwas auf unserem Blog gestöbert hast, auf jeden Fall. Aber was ist mit DMT? Und vor allem, was ist DMT? Wenn man von Psychedelika und Halluzinogenen spricht, darf man DMT nicht außen vor lassen. Dieses besondere Halluzinogen ist eine der Drogen, die bereits seit Jahrtausenden in speziellen Zeremonien zur Bewusstseinserweiterung genutzt werden – speziell von südamerikanischen Völkern.
Übermittlungen berichten von Traditionen, bei denen mithilfe von Ayahuasca die Götter kontaktiert wurden. Heute ist DMT besonders in spirituellen Kreisen sehr bekannt und immer wieder liest und hört man von schamanisch geführten Ayahuasca-Zeremonien, die (hauptsächlich in Südamerika) abgehalten werden. Doch DMT ist mehr, als nur ein Halluzinogen, denn es gibt einige sehr interessante Fakten und Erkenntnisse auf diesem Gebiet. Wir gehen näher darauf ein, was hinter dem Stoff steckt.
Disclaimer: Wir motivieren hier ausdrücklich nicht zum Konsum, sondern möchten zur allgemeinen Aufklärung beitragen. Es liegt uns fern, Drogen zu verherrlichen, sondern unser Ziel ist es, informativ auf Themen einzugehen, die in der westlichen Gesellschaft oft noch als Tabuthema gesehen werden.
Die Abkürzung DMT steht für Dimethyltryptamin. Dimethyltryptamin ist eine natürliche Verbindung, die stark halluzinogen wirkt. Es wird nicht künstlich hergestellt, sondern kommt in zahlreichen Pflanzen und Tieren vor. Da der Konsum von Dimethyltryptamin zum Erbrechen führen kann, gibt es die Vermutung, dass Gewächse und Tiere, die den Wirkstoff in höheren Konzentration enthalten, diesen als Abwehr nutzen – vor Fressfeinden. In folgenden Pflanzen ist DMT in bedeutenden Mengen enthalten:
Auch die Hautdrüsen der Aga-Kröte beinhalten ein DMT-verwandtes Molekül.
Pflanzen, die Dimethyltryptamin in größeren Mengen enthalten, kann man zur Extraktion hernehmen, um einnahmefähiges DMT herzustellen. Dimethyltryptamin ist weiterhin bekannt unter dem Begriff Ayahuasca, welcher ein DMT-haltiges Getränk bezeichnet. Dieses Getränk wird aus verschiedenen Pflanzen hergestellt und ist fester Bestandteil vieler südamerikanischer Traditionen. Auch heute noch ist es möglich, an schamanisch geführten Ayahuasca-Zeremonien teilzunehmen, die über mehrere Stunden, beziehungsweise Tage gehen und der Bewusstseinserweiterung dienen. Ist DMT legal in Deutschland? Nein. Dimethyltryptamin und Pflanzen und Tiere, die solches enthalten, sind in Deutschland verboten, Handel und Verkehr sind nach dem Betäubungsmittelgesetz strafbar.
Für alle, die lieber auf dem legalen Weg mit DMT experimentieren wollen, gibt es dieses Jahr jedoch gute Neuigkeiten: MODERNmind bietet seit kurzem die Möglichkeit, NB-DMT zu kaufen. NB-DMT ist ein legales Derivat von DMT, welches eine nahezu identische Wirkweise aufweist, aber nicht durch das BtmG oder NpSG verboten ist. Somit kannst du mit gutem Gewissen diese interessante Substanz eigenständig erforschen. Ebenfalls bieten wir in unserem Shop Microdosing-Kits mit einem legalen LSD-Derivat an.
Wie andere Halluzinogene auch bindet Dimethyltryptamin an die 5-HT2A Serotonin Rezeptoren im Gehirn und beeinflusst wahrscheinlich so unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Es ist jedoch bis heute noch nicht ganz geklärt, welche zusätzliche Funktion Halluzinogene im Körper übernehmen und wie genau Psychedelika wirken, darunter natürlich auch Ayahuasca und DMT. Es wird vermutet, dass mehrere komplexe Prozesse im Körper zusammenwirken, um die einzigartige Wirkungsweise von Dimethyltryptamin hervorzurufen – welche genau, das steht noch in den Sternen.
Reines DMT ist in Pulver oder Paste verarbeitet und von der Struktur her kristallin. Das ist jedoch eher selten zu finden und weitaus häufiger ist im privaten Konsum das sogenannte Changa. Es handelt sich hierbei um rauchbare Kräutermischungen, die unter andere DMT-haltige Pflanzen enthalten. Weitere Pflanzen, die oft beigemischt werden, sind blauer Lotus und Passionsblume – beide haben eine beruhigende Wirkung.
Dimethyltryptamin kann auf viele verschiedene Arten, von Injektion bis zur oralen Einnahme, konsumiert werden. Im privaten Gebrauch ist es üblich, dass es als Kräutermischung oder Pulver geraucht wird. Kommt es im professionellen Setting zur Anwendung, dann fast ausschließlich als Ayahuasca, da hier die verlängerte Wirkung genutzt wird, um spirituelle Erfahrungen machen zu können. Da Dimethyltryptamin jedoch wahnsinnig schnell vom Körper abgebaut wird und bei oraler Einnahme kaum etwas des Wirkstoffes ins Blut gelangt, muss hier vor dem Konsum noch ein sogenannter MAO-Hemmer eingenommen werden, der den Abbau von DMT verlangsamt. MAO (Monoamin Oxidase) ist das Enzym im Körper, das für den Abbau verschiedener Neurotransmitter im Blut zuständig ist – darunter auch Noradrenalin, Dopamin und Serotonin. Wie wir bereits wissen, wirkt Dimethyltryptamin an den Serotoninrezeptoren, da es strukturell ähnlich ist. Es ist daher nicht überraschend, dass MAO-Hemmer nicht nur den Abbau der Neurotransmitter beeinflusst, sondern auch den von Dimethyltryptamin. MAO-Hemmer selbst sind legal und auch in westlichen Kulturen stark verbreitet: nämlich als Antidepressiva. Oft werden sie jedoch auch genutzt, um die Wirkung von anderen Drogen zu verstärken. Das ist nicht unbedingt eine gute Idee, da als privater Selbstforscher hier nicht immer abzusehen ist, wie stark die Wirkung der Droge dann ausfällt und auch die Dosierung ist ohne die nötige Erfahrung schwieriger einzuschätzen. Antidepressiva und MAO-Hemmer müssen übrigens nicht immer chemischer Natur sein, es gibt auch eine Reihe pflanzlicher Stimmungsaufheller, die ebenfalls sehr effektiv sind.
Die Dosierung von DMT hängt von der Einnahmeform ab:
Was ist beim DMT die Dauer der Nachweisbarkeit? Ob Dimethyltryptamin in Blut und Urin nachgewiesen werden kann, hängt von der konsumierten Menge und der Zeit zwischen Einnahme und Test ab. Da DMT grundsätzlich auch ein körpereigener Stoff ist, scheint es nicht ganz einfach zu sein, die Einnahme davon über Drogentests nachzuweisen und diese werden außer zu Forschungszwecken wohl eher selten durchgeführt. Es konnte zum Beispiel auch gezeigt werden, dass Personen mit akuter Psychose ebenfalls hohe Werte an DMT im Urin hatten, welche nicht auf vorherigen Konsum zurückzuführen waren. Der Nachweis von DMT in Blut und Urin ist also möglich, ob dieses jedoch eingenommen wurde oder weitere Faktoren beteiligt waren, ist eher schwierig festzustellen.
DMT ist eines der stärksten Halluzinogene der Welt und die Wirkung tritt – verglichen mit anderen Drogen – besonders beim Schnupfen und Rauchen sehr schnell ein. Wenn die Einnahme nasal oder inhalativ erfolgt, dauert es tatsächlich nur wenige Minuten bis zum Wirkungseintritt, die Wirkung ist jedoch auch nach spätestens 30 Minuten vorbei. Wird die Substanz als Ayahuasca eingenommen, kann es bis zu 60 Minuten dauern, bis die ersten Anzeichen zu spüren sind, der Trip dauert dafür aber auch bis zu 8 Stunden – je nach Konzentration des enthaltenen DMTs im Getränk. Da Dimethyltryptamin einen recht strengen Geschmack hat und zu Hustenanfällen führen kann, wenn man es raucht oder schnupft, wird oft Ayahuasca bevorzugt.
Was ist bei DMT die Wirkung? Grundsätzlich lässt sich die Wirkung bei Halluzinogenen schwer beschreiben. Auch bei DMT werden jedoch immer wieder Muster, Farben und weitere intensive visuelle Erlebnisse beschrieben. Häufig kommen auch Erzählungen von Begegnungen mit andersartigen Wesen vor. Da Ayahuasca langsamer und länger wirkt, als Dimethyltryptamin bei nasaler und inhalativer Einnahme, wird es oft für spirituelle Reisen ins eigene Bewusstsein genutzt. Es können alte Traumata aufgearbeitet, emotionale Ereignisse noch einmal erlebt und eine höhere Verbindung zu sich selbst und seiner Umwelt geschaffen werden. Immer wieder wird beschrieben, dass es unter dem Einfluss von Ayahuasca nicht mehr möglich ist, Gefühle zu unterdrücken – die Grenzen, die wir im hektischen Alltag gerne zwischen uns und unserem Erleben ziehen, werden hier unweigerlich aufgelöst. Das kann gleichzeitig schmerzhaft, reinigend und wunderschön sein. Ayahuasca wird aufgrund dieser Rückkehr zu sich und seinen Wurzeln auch manchmal »Mama Aya« genannt. Auch DMT könnte also, so wie LSD, einen anwendbaren Nutzen für die Traumatherapie haben.
In der Tat hat diese Droge – wie die meisten anderen ebenfalls – eine Reihe manchmal mehr, manchmal weniger erwünschter Nebenwirkungen. Dazu zählen:
erweiterte Pupillen
Größere Gefahr besteht für Menschen, die bereits Antidepressiva oder weitere Substanzen nehmen, die für einen erhöhten Serotoninspiegel sorgen. Durch die zusätzliche Einnahme von DMT (und MAO-Hemmern) kann es hier dann zum sogenannten Serotoninsyndrom kommen, das im schlimmsten Fall tödlich endet.
Besonders auf der Hut sein sollten auch Personen, die an Psychosen oder Schizophrenie leiden. Halluzinogene können hier die Symptome verschlimmern. Auch Personen, die keine aktive Psychose haben, aber zu solchen neigen, sollten beim Konsum aufpassen. Psychoaktive Substanzen sind dafür bekannt, latente psychische Erkrankungen an die Oberfläche zu bringen.
Warum genau Dimethyltryptamin oft zum Erbrechen und zu Durchfall führt, konnte bis jetzt nicht genau herausgefunden werden. In spirituellen Kreisen wird hier oft gelesen, dass dies ein körperliches Anzeichen für die geistige und spirituelle Reinigung ist, die durch Ayahuasca stattfindet.
Bereits 1976 wurde durch eine Studie gezeigt, dass DMT auf natürliche Art in allen Säugetieren vorkommt. Bei Ratten konnte bereits gezeigt werden, dass sie die Droge über die Zirbeldrüse selbst synthetisieren können, beim Menschen fehlen entsprechende Studien jedoch noch. Es konnte jedoch auch beim Menschen bereits bestätigt werden, dass DMT im zentralen Nervensystem vorhanden ist. Die bisherigen Erkenntnisse deuten auch darauf hin, dass DMT in besonderen Situationen wie zum Beispiel der eigenen Geburt und dem Tod in größeren Mengen vom Körper ausgeschüttet wird.
Verschiedene Studien haben die Auswirkung von DMT auf Zellen unter Stress untersucht und konnten feststellen, dass die Substanz den Zellen in diesen Situationen aktiv hilft und statistisch gesehen mehr Zellen die Stresssituation überleben, als ohne den Einfluss von Dimethyltryptamin. Es könnte also sein, dass Dimethyltryptamin ein Überlebensmechanismus des Körpers ist, um Zellen in überlebensnotwendigen Situationen vor dem Sterben zu bewahren. Das könnte auch erklären, warum Patienten von Nahtoderfahrungen oft von Erlebnissen berichten, die denen eines Halluzinogenrausches sehr ähneln. Wie dies vonstattengeht, und ob der Körper DMT über die Zirbeldrüse tatsächlich selbst bildet, konnte jedoch – wie beschrieben – noch nicht belegt werden.
Auch, wenn es schon einige Studien und Forschungsergebnisse zu Dimethyltryptamin gibt: Sehr viel mehr bleibt wohl noch zu erforschen. Das gilt nicht nur für DMT und die Wirkung psychoaktiver Substanzen auf uns; die Datenlage in diesen Bereichen deutet einfach nur daraufhin, wie wenig wir tatsächlich über unseren eigenen Körper wissen – ganz zu schweigen vom Rest unseres Universums. Auf jede Antwort kommen zwei neue Fragen – ob wir jemals alles wissen werden? Vermutlich nicht. In einem Universum zu leben, das seinen Ursprung in der Unendlichkeit hat, heißt wohl auch, auf einer unendlichen Reise durch Forschung, Wissenschaft und Leben zu sein. Gibt es das Leben nach dem Tod? Sind Aliens echt? Und: Sind die halluzinogenen Begegnungen mit andersartigen Wesen das Aufeinandertreffen von zwei Dimensionen oder einfach nur psychedelische Träume? Wir wissen es nicht. Doch es liegt in unserer Natur, Antworten auf unsere Fragen finden zu wollen – und schlussendlich zu bekommen; und auch die Frage danach, was DMT ist, wird irgendwann beantwortet sein. Die Frage aller Fragen ist doch aber: Wird es in einem unendlichen Universum irgendwann eine letzte Frage geben?