Iboga Erfahrungsbericht: Hannah teilt ihre Microdosing-Erlebnisse - MODERNmind | Psychedelics & Retreats für dein Wohlbefinden

Iboga Erfahrungsbericht: Hannah teilt ihre Microdosing-Erlebnisse

Autor: Natascha

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Lesezeit 5 min

Iboga ist eine Pflanze aus Zentralafrika, deren Wurzelrinde seit Jahrhunderten von der Bwiti-Kultur in traditionellen Zeremonien verwendet wird.


Ihr Hauptwirkstoff Ibogain gilt als Psychedelikum und wird seit einigen Jahren auch in der modernen Forschung untersucht – vor allem wegen seines Potenzials bei psychischen Herausforderungen wie Depressionen, Sucht, PTBS oder Erschöpfungszuständen.


In sehr niedrigen Dosierungen, dem sogenannten Microdosing, berichten Anwenderinnen und Anwender von einer sanften, stabilisierenden Wirkung auf Stimmung und Konzentration – ohne die intensiven, visionären Erlebnisse, die bei höheren Dosen als typischer "Drogentrip" auftreten können.


In diesem Iboga Erfahrungsbericht erzählt uns die Grafikdesignerin Hannah (32), wie sie mithilfe von Iboga-Microdosing einen neuen Zugang zu mehr innerer Ruhe und emotionaler Ausgeglichenheit gefunden hat. Nach wiederkehrenden Stimmungstiefs und Antriebslosigkeit suchte sie nach einer natürlichen Möglichkeit, ihr Wohlbefinden zu verbessern – und begann, sich behutsam mit der Wirkung von Iboga auseinanderzusetzen.


In diesem Artikel erzählt Hannah von ihren individuellen Erfahrungen mit Iboga-Microdosing. 

Viel Spaß beim Lesen!


Hinweis: Alle beschriebenen Inhalte basieren auf wissenschaftlichen Quellen oder subjektiven Erfahrungsberichten und sind nicht als Anleitung oder Empfehlung für den Verzehr von Iboga zu verstehen.

Die aktuelle Studienlage zu Iboga

In den letzten zehn Jahren weckte der afrikanische Strauch Tabernanthe iboga vermehrt das Interesse westlicher Wissenschaftler und Pharmakologen, sodass eine Vielzahl an Studien entstanden ist. Der wichtigste Wirkstoff der Pflanze, das Alkaloid Ibogain, erwies sich schon in den 1960er Jahren als nützliches Hilfsmittel im Kampf gegen Suchterkrankungen und Abhängigkeiten von beispielsweise Alkohol, Nikotin oder Opioiden: In dem es das Verlangen nach der Droge reduziert, erleichtert es Betroffenen den Entzug.


Neuere Daten aus einer Reihe von Studien legen nahe, dass kontrollierte Gaben von Ibogain in medizinischen Settings auch Menschen mit Depressionen, posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) oder einer bipolaren Störung bei der Linderung ihrer Symptome helfen könnten. Wissenschaftliche Tests mit Tieren konnten zudem schmerzlindernde Auswirkungen nachweisen.


Aktuell ist Ibogain in Deutschland trotz dieser vielversprechenden, wissenschaftlichen Ergebnisse nicht als Arzneimittel zugelassen, das heißt: Ärztliches oder therapeutisches Personal darf die Substanz nicht verschreiben oder anwenden. Eine fachliche Begleitung wäre allerdings wünschenswert, denn Iboga kann Risiken bergen, vor allem für Menschen mit Herzproblemen oder beim gleichzeitigen Konsum bestimmter Medikamente.

Iboga Erfahrungsbericht

Was bedeutet “Microdosing”?

Unter Microdosing versteht man die regelmäßige Einnahme sehr kleiner Mengen einer psychoaktiven Substanz – so gering, dass keine halluzinogenen oder stark bewusstseinsverändernden Effekte auftreten. Ziel ist es nicht, „high“ zu werden, sondern subtile, positive Veränderungen im Alltag zu fördern – etwa mehr Fokus, Kreativität, emotionale Ausgeglichenheit oder innere Klarheit. Die beim Highdosing üblichen Trips bleiben aus. 


Ursprünglich wurde Microdosing vor allem mit Psychedelika wie LSD oder Psilocybin in Verbindung gebracht, inzwischen wird es aber auch mit anderen natürlichen Substanzen wie Iboga erforscht.

Iboga Erfahrungsbericht

Hannahs Erfahrungsbericht

Hannah stellt sich vor

“Mein Name ist Hannah, ich bin 32 Jahre alt und arbeite als Grafikdesignerin in einem mittelgroßen Unternehmen. Meine Arbeit ist kreativ, aber oft auch stressig – besonders, wenn mehrere Deadlines gleichzeitig anstehen. Seit der Corona-Zeit mit ihren Lockdowns hatte ich immer wieder Phasen mit Stimmungsschwankungen oder leichten depressiven Verstimmungen – nicht so schwer, dass ich gar nichts mehr konnte, aber genug, um mich oft erschöpft und überfordert zu fühlen. Medikamente wollte ich keine mehr nehmen, also begann ich, mich mit natürlichen und pflanzlichen Möglichkeiten zu beschäftigen, die meine Psychotherapie ergänzen sollten. Ich wollte die Dinge in die Hand nehmen und selbst etwas gegen mein Problem tun.”

Iboga Erfahrungsbericht

Wie Hannah Iboga für sich entdeckte

“Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit Achtsamkeit, Psychotherapie und alternativen Ansätzen, um besser mit meiner psychischen Gesundheit umzugehen. Auf einer Webseite stieß ich auf einen Artikel über den Tabernanthe iboga-Strauch und aktuelle Studien zu seinem Wirkstoff Ibogain. Wissenschaftler setzen ihn beispielsweise bei Behandlungen von Suchtkranken ein oder um die Heilung von Depressionen oder Traumata des Gehirns bei Veteranen zu unterstützen. Ich hatte zwar schon vom Thema "Therapien mit Psychedelika" gehört, aber Iboga klang in seiner Tiefe und Intensität, auch wegen seiner langen Geschichte, irgendwie besonders spannend. Konnte dieses Mittel vielleicht auch eine Hilfe für mich sein?”

Iboga Erfahrungsbericht

Hannahs Vorgehensweise

“Nach gründlicher Recherche und Rücksprache mit einem erfahrenen Therapeuten entschied ich mich, es vorsichtig auszuprobieren – rein zu Forschungszwecken und in sehr geringer Dosierung.


Schon in den ersten Tagen bemerkte ich subtile, aber interessante Veränderungen. Ich fühlte mich etwas wacher, konzentrierter und gleichzeitig innerlich ruhiger. Es war, als hätte sich ein leiser Nebel gelichtet, ohne dass sich mein Bewusstsein wirklich verändert hätte. In Momenten, in denen ich sonst in Grübelschleifen geraten wäre, konnte ich klarer denken und meine Emotionen besser einordnen.


Nach einigen Wochen Microdosing, mit Pausen zwischen den Einnahmen, hatte ich das Gefühl, dass sich meine Stimmung stabilisierte. Ich war nicht mega glücklich oder euphorisch, aber präsenter und mehr bei mir. Auch meine Schlafqualität verbesserte sich leicht. Natürlich war das keine Wundermedizin – schwierige Tage gab es weiterhin, aber ich hatte das Gefühl, sie besser tragen zu können.”

Iboga Erfahrungsbericht

Hannahs Resümee

“Was ich aus dieser Erfahrung gelernt habe: Iboga im Microdosing kann ein interessantes Werkzeug zur Selbstreflexion sein, aber es ersetzt natürlich keine Therapie und ist kein einfacher Ausweg. Gerade weil die Substanz stark wirken kann und rechtlich sowie gesundheitlich komplex ist, sollte man sie nur mit viel Respekt, Wissen und Vorsicht betrachten.


Für mich persönlich war es eine wertvolle Erfahrung – nicht spektakulär, aber tief. Ein kleiner Schritt in Richtung Klarheit und Selbstfürsorge. Keine Frage: Ich bereue es nicht, diesen Versuch gewagt zu haben.”

Fazit

Studien liefern Hinweise, dass Iboga Menschen unter bestimmten Umständen helfen kann, mit den Symptomen ihrer psychischen Erkrankungen und den damit verbundenen Belastungen besser umzugehen. Iboga kann laut wissenschaftlicher Daten zudem eine wichtige Rolle bei der Therapie von Suchterkrankungen spielen.


Es besteht die Hoffnung, dass Iboga und sein Hauptwirkstoff Ibogain weiterhin wissenschaftlich erforscht werden und irgendwann als legales Arzneimittel im Kontext ärztlicher und therapeutischer Behandlungen Verwendung finden dürften, um Betroffenen das Leben mit ihrer Erkrankung zu erleichtern.


Bis dahin bieten Erfahrungsberichte von Nutzenden interessante Einblicke in die Art und Weise, wie Iboga auf Menschen und ihren Alltag wirken kann.

Quellen


  • Fernandes-Nascimento, M. H., Viana-Ferreira, K., Rasmussen Chaves, B. D., Brooking Negrão, A., Wang, Y.-P. (2022). Ibogaine microdosing in a patient with bipolar depression: a case report. Braz J Psychiatry. 2022 Jul 15;44(4):462–463. doi: 10.47626/1516-4446-2021-2359


  • Cherian K., Shinozuka K., Tabaac B.J., Arenas A., Beutler B.D., Evans V.D., Fasano C., Muir O.S. (2024). Psychedelic Therapy: A Primer for Primary Care Clinicians-Ibogaine. Am J Ther. 2024 Mar-Apr 01;31(2):e133-e140. doi:10.1097/MJT.0000000000001723

Natascha

ist Philologin und Archäologin und fasziniert davon, wie psychedelische Substanzen seit Jahrhunderten die menschliche Kulturgeschichte beeinflussen. Später führte sie ihr Weg ins Psychologiestudium, wo ihre Neugier auf die therapeutischen Möglichkeiten von Psychedelika noch stärker wurde. Heute begeistert sie vor allem die Frage, welches Potenzial diese besonderen Moleküle für Therapien, Wachstum, Selbstentfaltung und die Entwicklung unserer Persönlichkeit bereithalten.